Geist-Reiche Zeilen #009 - PPTQ Madness #001


2015 - 06 - 29
Christopher Postel



Hallo liebe Leser meiner Artikelserie. Heute möchte ich euch zu meiner Miniserie PPTQ Madness begrüßen. Was 
das ist und warum ich das mache, möchte ich hier kurz erläutern. Wie ihr ja alle wisst, oder zumindest die meisten von euch, hat eine neue Season der Preliminary Pro Tour Qualifier begonnen. Das Format, welches gespielt wird, ist
Modern und zu meiner Hassliebe zu Modern brauche ich ja eigentlich nichts mehr sagen, denn das hab ich über die letzten Monate ja genug getan. ABER ich habe mir Zeit eingeräumt, um alle PPTQs, welche letzte Woche in Wiener Neustadt begonnen haben und Ende Juli in Linz für diese Season dann zum letzten Mal stattfinden, zu spielen. Und damit alle, die es interessiert und/ oder die vielleicht keine Zeit haben, immer informiert sind, wer den gewonnen hat beziehungsweise was da so passiert ist, werde ich euch das Ganze zumindest aus meiner Sicht erzählen können.


Also direkt drauf los: Der erste PPTQ 2016 sollte also in Wiener Neustadt stattfinden und ich war wie so oft auf der Suche nach dem richtigen Deck für das Event. Wie ihr auch schon wisst, habe ich vor größeren Turnieren immer den Drang, ein anderes Deck zu spielen als ich es gerade mache. Dieses Mal habe ich mir aber vorgenommen, die Sache wirklich einmal ernster anzugehen, und habe aus diesem Grund einen der besseren Modernspieler, namentlich mein Freund Philipp Reber aka der Bachelor, zu Hilfe meiner Deckauswahl beordert. Nach längeren Diskussionen online als auch noch beim FNM im Spielraum und anschließendem Umtrunk bei unserem Stammlokal kam ich um zirka 23:00 Uhr zu Hause an und entschloss mich, wie von Philipp mehrmals empfohlen,
Jund zu spielen, ließ mir noch eine Deckliste schicken und baute dann bis zirka 01:00 an dem Deck herum, damit es meinen Vorstellungen entsprach.

„Warum nimmt er Jund“ werden sich jetzt einige sicher fragen, wenn es stabile Abzan, Twin und Bloom Decks gibt
oder aber auch Sachen wie GR Tron?! Ganz einfach: Ich wollte ein Deck spielen, dass stabil läuft und auf Grund seines Aufbaus offensiv als auch defensiver gespielt werden kann. Ich wollte eine gute Mischung aus Removal, Handcontrol und Winoptions und meiner Meinung nach ist hier dann Jund das Deck-to-go. Das Format ist derzeit sehr vielschichtig und Jund hat kein wirklich schlechtes Matchup, es wird ja oft als DAS 50-50 Deck angesehen. Somit war meine Überlegung, wenn ich von Haus aus eine fünfzigprozentige Winoption habe, kann ich am besten auf ein diverses Metagame zugehen und Matchups, welche ich für schlecht empfinde, durch gezieltes Sideboarden noch verbessern, dazu ist Jund auch ein Deck, welches nicht gegen die „Randomdeck“ zusammenschiebt, sondern
durch eine gute Gesamtmischung immer mitspielt. Hier also einmal meine Deckliste vom PPTQ Wiener Neustadt:


Jund
Main Deck    
2 Swamp
2 Forest
4 Verdant Catacombs
2 Bloodstained Mire
2 Wooded Foothills
2 Overgrown Tomb
1 Stomping Ground
2 Blood Crypt
4 Blackcleave Cliffs
3 Raging Ravine
4 Liliana of the Veil
2 Terminate
2 Abrupt Decay
4 Lightning Bolt
4 Inquisition of Kozilek
2 Thoughtseize
1 Outpost Siege
2 Maelstrom Pulse
1 Kolaghan's Command
4 Tarmogoyf
4 Dark Confidant
2 Scavenging Ooze
1 Huntmaster of the Fells
1 Olivia Voldaren
1 Thrun, the last Troll
1 Tasigur, the Golden Fang
1 Kolaghan's Command
1 Grim Lavamancer
2 Blood Moon
2 Fulminator Mage
2 Ancient Grudge
2 Kitchen Finks
1 Damnation
1 Back to Nature
1 Curse of Death's Hold
1 Batterskull
1 Shatterstorm
 
 





Am Samstag in der Früh noch schnell einmal in den Spielraum gedüst,weil ich mir Kolaghan’s Command und Shatterstorm kaufen musste, um das Deck zu vervollständigen. Und weil grade die Preise gepasst haben, schnell noch mein Playset Fulminator Mage vervollständigt. Nach ein wenig Plaudern mit dem Spielraum-Personal kam dann auch schon Philipp, den ich im Gepäck nach Wiener Neustadt mitnahm. Die Fahrt und alle sinnvollen und sinnfreien Unterhaltungen von uns erspare ich euch an dieser Stelle, obwohl einige davon sicherlich recht unterhaltsam gewesen wären, und gehe direkt weiter zum Turnier.

Das Turnier selber hatte 23 Spieler und vom vorher ein wenig durch-den-Shop-Gehen konnte ich auch schon die große Anzahl von verschiedenen Decks sehen und war schon vor meinem ersten Spiel glücklich, dass ich mich für Jund entschieden habe. Somit waren wir auch schon am Beginn des Turniers…


1.Runde vs Stefan Masznitz mit UW Control

Nachdem wir unsere Decks gemischt und gecuttet hatten und kurz Smalltalk geführt hatten, man kennt sich ja als Magicspieler untereinander, wenn man länger spielt, ließen wir wie immer die höhere Augenzahl entscheiden
und ich durfte beginnen. Mit meiner Inquisition of Kozilek sah ich eine Landheavy Hand und nahm einen Snapcaster Mage, welcher in den Grave gehen durfte. Ich konnte in diesem Game schnell meine Threats legen, denn Stefan hatte nicht gerade den besten Draw. Und mit Thrun, the last Troll eine Gefahr am Feld, die er weder countern hätte können, noch damit interagieren.
1:0

Das zweite Game musste ich hintereinander Jace, Architect of Thought und Elspeth, Knight-Errant handlen, was ich aber dann nicht geschafft hatte, und somit stand es 1:1.

In Game drei war es abermals Thrun sowie Liliana of the Veil, die das Spiel relativ schnell zu meinen Gunsten entschieden. :1



2. Runde vs Thomas Hartmann mit Company Elves

Das erste Game dauerte für mich gefühlt eine halbe Stunde, was wahrscheinlich auch so war, und obwohl ich am Anfang gut Druck aufbauen konnte musste ich mich einer Horde von Elfen auf Anabolika (+3/+3 und Trample)
geschlagen geben. 0:1

Game zwei war ich kurzfristig in Gedanken, dass es doch schon 1:1 stehen würde und spielte dementsprechend schnell und aggressiv, was so viel heißen soll, dass ich meine Removals sehr schnell verschoss und mich von meinem Dark Confidant auf 4 Leben schießen ließ. Gerade deshalb aber schaffte ich es auszugleichen. 1:1

Vor Game drei wollte ich schon den Ergebniszettel ausfüllen, weil ich verdrängt hatte, dass es erst 1:1 stand, was für gute Stimmung unter den Zusehern sorgte, mir aber ein wenig peinlich war. Trotzdem konnte ich in Spiel
drei dominieren und durch Tarmogoyf, Liliana of the Veil und Huntmaster of the Fells immer Boardpresence bewahren und somit das Game nach Hause bringen. 2:1



3. Runde vs Michael Brandtner mit Bloom Titan

Nachdem wir gemischt hatten, wurden unsere Decks gleich einmal gecheckt, was mir ermöglichte, schnell etwas zu Trinken zu kaufen, da ich bis dato immer sehr knapp bis zum Rundenende gespielt hatte und mir potentielle
Kopfschmerzen durch Dehydration ersparen wollte.

Mit den Decks in Händen ging es dann auch schon los. Ich durfte wieder beginnen und legte ein Fetchland und gab den Zug ab. Er legte dann eine Gemstone Mine und mir war klar, dass ich gegen Bloom spiele, nutze dann mein
Fetchland, brachte eine Blood Crypt ungetappt ins Spiel und schoss einen Lightning Bolt direkt. In meinem Zug legte ich eine Tarmogoyf. Michael hatte anscheinend nicht den besten Draw und somit konnte ich im nächsten Zug
angreifen und noch einen Tarmogoyf spielen, was sich so auch im letzten Zug des ersten Games wiederholte. 1:0

Game zwei hatte dann zumindest Interaktionen, welche glücklicherweise zu meinen Gunsten waren, da ich seinen ersten Primeval Titan mit Terminate abrüsten konnte. Dazu im nächsten Zug mit Liliana of the Veil uns beide
discarden lassen und noch eine Liliana nachlegen, um ihm auch seinen zweiten Summoner’s Pact zu nehmen. 2:0

4. Runde vs Sebastian Schabernack mit Abzan

Zu diesem Zeitpunkt gab es neben mir nur mehr zwei andere ungeschlagene Spieler, aber irgendwie sprach keiner von uns ein Draw an, somit spielten wir es einfach aus. Solche MatchUps können ziemliche Materialschlachten werden und es geht einmal hin und einmal her. Ich kann mich auch gar nicht mehr hundertprozentig an alles erinnern, aus diesem Grund geb ich euch einfach das Ergebnis. 2:1



5. Runde vs Stefan Wolf mit Abzan Company

Stefan wurde in der vierten Rund hinunter gepaired, gewann aber sein Match und somit waren er und ich die einzigen ungeschlagenen Spieler, was ich natürlich vor der letzten Runde wusste und wir uns deshalb vor Runde fünf auf
ein Draw und einen Preissplit einigten, da wir nach dem Draw sicher Erster und Zweiter waren. ID


Vor den Top 8 gab es den Preispayout und ich konnte 27 Booster in Empfang nehmen, was als Aufwandsentschädigung um nach Wiener Neustadt zu fahren ganz gut ist. Auch Philipp bekam als Zehnter noch 3 Booster, schaffte es aber leider nicht in die Top8.



Viertelfinale vs Gerald Kriechbaum

Gerald spielte Infect, was ich leider verabsäumt hatte, vor den Top-8 in Erfahrung zu bringen, da ich damit beschäftigt war, etwas zu Essen zu kaufen, und die junge Dame am Gebäck beziehungsweise der Wurst- und Käsetheke anscheinend erst in ihrer ersten Arbeitswoche war und alles etwas länger dauerte. Zum Match zurück sah ich in Game eins nach einer Inquisition of Kozilek, wogegen in spielte, hatte aber leider zu wenig Removal beziehungsweise selber nichts zum Druck aufbauen. 0:1

Game zwei war ähnlich, ich hatte zwar Doppelremoval, Doppel Discard, musste mich aber einem Inkmoth Nexus mit Wild Defiance und Apostle‘s Blessing geschlagen geben. 0:2



Alles in Allem war das Ergebnis ganz in Ordnung, wenn auch nicht zufriedenstellend, da ich nach den Swiss-Runden mir schon Chancen auf den Sieg errechnet habe. Gegen Infect zu verlieren ist ärgerlich, gerade mit Jund und
hätte ich vor den Top-8 die Top-Tables besser beobachtet, hätte ich vielleicht gewusst, was mein Gegner im Viertelfinale spielt und hätte wahrscheinlich in Spiel eins einen Mulligan genommen.

Im Nachhinein freue ich mich aber trotzdem, da ich seit Ewigkeiten kein Jund mehr gespielt habe und eigentlich recht sauber gespielt habe und konzentriert war. Gewonnen hat David Baier mit RG Tron. Gratulation noch einmal
an dieser Stelle.

An meine Leser, danke, dass ihr es wieder bis zum Schluss durchgehalten habt. Meinen nächsten Artikel bekommt ihr dann recht bald nach dem nächsten PPTQ zur nächsten PPTQ Madness.


Christopher Postel

Geist of Saint Meidling




Kommentare:






Artikel:0
Summe:0,00
exkl. Versandkosten